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GUY ROULEAU
Geboren: | 16. April 1965 |
Gestorben: | 7. Dezember 2008 |
Beim EHC Trier: | während der Saison 1993/94 bis Saison 1996/97 |
Rückennr.: | #9, #25, #77 |
Auszeichnungen: | 1985 Jean Beliveau Trophy (QMJHL) mit 163 Punkten |
| 1986 Jean Beliveau Trophy (QMJHL) mit 191 Punkten |
Dienstag, 9. Dezember 2008, Martin Merk
Der ehemalige ZSC- und Langnau-Stürmer Guy Rouleau ist im Alter von 43 Jahren in der Nacht auf Montag an einem Gehirntumor gestorben. Der Franko-Kanadier galt als einer der besten Junioren der QMJHL und hatte bis zu 234 Punkte in nur einer Saison. In seinen 12 Jahren als Profi spielte er unter anderem auch beim damaligen B-Ligisten SC Langnau sowie auch in unteren Ligen in Nordamerika und Deutschland. 1998 beendete er seine Karriere und hatte seither gegen einen Gehirntumor gekämpft.
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Freitag, 9. Januar 2009, Matthias Opatz (www.black-dragons-online.de)
Nur die Erinnerung bleibt
1998 gingen den Erfurter Eishockeyfans zwei Spiele besonders unter die Haut. Himmelhoch jauchzend das eine, zu Tode betrübt das andere. Beide sind mit dem Namen Guy Rouleau verbunden, der seiner Krankheit nach zehnjährigem Leiden erlag.
1200 Zuschauer durften damals offiziell in die Kartoffelhalle. Dass es an jenem 18. September 1998 vorschriftswidrig an die 1500 waren, ist verjährt. Sie standen wie die Heringe, und viele hatten Tränen in den Augen, als Guy Rouleau verabschiedet wurde. Er hatte schon für eine weitere Saison bei den Drachen unterschieben, als er erfuhr, dass er an einem unheilbaren Gehirntumor erkrankt ist.
Ebensoviele Fans waren bereits am 27. März gekommen, um das 5:2 gegen Gelsenkirchen, die Regionalligameisterschaft und den Aufstieg in die dritte Liga (1. Liga Nord genannt) zu feiern. Zu diesem Erfolg hatte Rouleau mit 52 Scorerpunkten wesentlich beigetragen - damit war er die Erfurter Nummer eins vor Koskinen und Kroutil. Und das, obwohl er das Drachen-Trikot erst seit dem 21. November 97 getragen hatte. Es war eine wahre Blitzverpflichtung, Rouleau war ganze vier Stunden vor dem ersten Bully aus dem Flugzeug gestiegen - und bereitete gleich zwei Tore vor. Binnen weniger Spiele wurde der Frankokanadier mit der Nummer 77 zum Publikumsliebling, und die Sturmreihe Schwarz - Rouleau - Koskinen eine Bank für den Erfolg. Da ahnte noch keiner, dass Erfurt die letzte Station seiner Karriere sein sollte.
In einer der drei großen kanadischen Juniorenligen, der QMJHL (Quebec Major Junior Hockey League), gewann er zweimal (1985, 86) die Jean-Béliveau-Trophy für den Topscorer der Liga, zudem 1986 die Michel-Brière-Trophy für den wertvollsten Spieler. In der Saison 85/86 hatte er es inklusive Playoffs für Olympiques Hull auf rekordverdächtige 234 Scorerpunkte aus 114 Toren und 120 Assists gebracht. Für den Schritt in die NHL, wie er seinen QMJHL-Kollegen Mario Lemieux, Yanic Perreault, Patrick Roy oder Martin Brodeur gelang, soll er schlicht und einfach zu leicht und zu klein gewesen sein. Nach einigen Jahren in nordamerikanischen Minor-Leagues (er spielte für Sherbrooke, Érié und Springfield) kam Rouseau 1991 nach Europa, wo er für italienische, schweizerische und deutsche Klubs (vor Erfurt in Iserlohn und Trier) spielte.
"Manche sagen, er war der beste Spieler, der jemals für Erfurt aufgelaufen ist", meint Thomas Belitz, der die Drachen damals trainiert hat, "das ist sicherlich subjektiv, auf jeden Fall aber war er ein ganz Großer, spielerisch und menschlich. Er war immer auch für andere da."
Guy Rouleaus Schicksal erinnert an jenes des deutschen Torhüters Robert Müller. An dessen Aktion "Die 80 hat Kraft" zugunsten der Kinderkrebshilfe haben sich Erfurter Fans kürzlich stark beteiligt.
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Mittwoch, 14. Januar 2009, Triererischer Volksfreund
Guy Rouleau ist tot - Kanadischer Eishockeystar verliert Kampf gegen Krebs
Die Trierer Eishockey-Legende, die für dreieinhalb Jahre dem EHC Trier ihren Stempel aufdrückte, ist im Alter von nur 43 Jahren an einem Gehirntumor gestorben.
Trier, (wir) Zehn Jahre lang hatte der Kanadier, der mehrere Jahre beim EHC Trier spielte und die erfolgreichste Zeit des Eishockeys dieser Stadt prägte, gegen den Krebs gekämpft. Rouleau spielte erstmals beim EHC unter Trainer Jaroslav Liska (1993/94), dann zwei Jahre unter Helmut Bauer und in seiner letzten Saison an der Mosel (1997/98) als spielender Co-Trainer unter Vitaly Davidov. "Er war nach Andrej Rybski in den Anfangszeiten der zweite Spieler, der dem Verein seinen persönlichen Stempel aufdrückte", erinnert sich der damalige Manager Matthias Sonnen. "Er war der überragende Spieler dieser Jahre", so Sonnen. Eine Beurteilung, die sich mit Zahlen belegen lässt. Der nur 1,75 Meter große Center wurde zweimal mit großem Abstand Topscorer seines Teams, das damals in der Ersten Bundesliga Gruppe Nord spielte.
In der Saison 1995/96 markierte er 46 Tore und erzielte außerdem 62 Assists, im Jahr darauf waren es 33 Treffer und 50 Assists. Gleichwohl war diese Saison für die Trierer erfolgreicher, denn sie erreichten damals die Play-Offs, die als Qualifikation zur DEL galten, und unterlagen dem Südmeister EC Bad Tölz in der Best-Of-Five-Serie im Achtelfinale unglücklich im letzten Spiel mit 3:5. In Deutschland spielte Rouleau, der auch in Kanada als Inlinehockey-Trainer arbeitete, für die Iserlohn Roosters und beendete seine Laufbahn dann in der Saison 1997/98 beim EHC Erfurt. Diese Spielzeit brach er schon vorzeitig ab, als bei ihm die Krebserkrankung diagnostiziert wurde. "Einen Spieler wie ihn werden wir in Trier wohl nie mehr sehen", sagt Sonnen, der damit auch auf die missliche Lage des Eishockeys insgesamt an spricht: "Guy war Publikumsliebling, Führungspersönlichkeit und bester Spieler in Personalunion. Er war ein unermüdlicher Kämpfer und feiner Kerl." Wie erst jetzt bekannt wurde, starb Guy Rouleau bereits am 7. Dezember.
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Eishockeybilanz |
Saison |
Mannschaft |
Liga |
Sp |
To |
As |
P |
SM |
1982/83 |
Longueuil Chevaliers |
QMJHL |
83 |
28 |
35 |
63 |
36 |
1983/84 |
Longueuil Chevaliers |
QMJHL |
87 |
69 |
93 |
162 |
70 |
1984/85 |
Longueuil Chevaliers |
QMJHL |
60 |
76 |
87 |
163 |
68 |
1985/86 |
Longueuil Chevaliers |
QMJHL |
1 |
0 |
0 |
0 |
2 |
|
Hull Olympiques |
QMJHL |
76 |
114 |
120 |
234 |
91 |
1986/87 |
Sherbrooke Canadiens |
AHL |
12 |
4 |
3 |
7 |
2 |
1987/88 |
Sherbrooke Canadiens |
AHL |
76 |
26 |
47 |
73 |
42 |
1988/89 |
--- |
--- |
- |
- |
- |
- |
- |
1989/90 |
Erie Panthers |
ECHL |
13 |
9 |
10 |
19 |
9 |
|
Springfield Indians |
AHL |
70 |
27 |
35 |
62 |
34 |
1990/91 |
--- |
--- |
- |
- |
- |
- |
- |
1991/92 |
ECD Sauerland |
BL2 |
25 |
37 |
28 |
65 |
25 |
1992/93 |
HC Fiemme Cavalese |
Italien |
16 |
15 |
16 |
31 |
8 |
1993/94 |
Peoria Rivermen |
IHL |
6 |
0 |
2 |
2 |
0 |
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EHC Trier |
1. Liga Nord |
- |
- |
- |
- |
- |
1994/95 |
EHC Trier |
1. Liga Nord |
- |
- |
- |
- |
- |
1995/96 |
EHC Trier |
1. Liga Nord |
46 |
46 |
62 |
108 |
40 |
1996/97 |
EHC Trier |
1. Liga Nord |
47 |
33 |
50 |
83 |
74 |
1997/98 |
Reno Rage |
WCHL |
12 |
5 |
7 |
12 |
4 |
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Rollerhockeybilanz |
Saison |
Mannschaft |
Liga |
Sp |
To |
As |
P |
SM |
1994 |
Montreal Roadrunners |
RHI |
21 |
31 |
31 |
62 |
25 |
1995 |
Montreal Roadrunners |
RHI |
24 |
37 |
46 |
83 |
25 |
1996 |
Montreal Roadrunners |
RHI |
14 |
13 |
31 |
44 |
17 |
|
Ottawa Loggers |
RHI |
2 |
2 |
4 |
6 |
0 |
1997 |
Montreal Roadrunners |
RHI |
1 |
1 |
1 |
2 |
1 |
|
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